Samstag, 10. Januar 2015

Der nackte Wahnsinn

Lena Schlaginweit, Ramona Marx, Christoph Sommer, Sven Brormann, Aida-Ira El-Eslambouly
(Wilhelmshaven) Von außen betrachtet ist die Grundstimmung der ideale Hintergrund für eine gelungene Komödie, frei nach dem Motto: „Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.“
So ist die Lage auch in Michael Frayns meist gespieltem Stück mit dem wunderbar lakonischen Originaltitel „noises off“ (zu Deutsch „Geräusche im Off“): Die Hauptprobe am Abend vorher ist ausgefallen, weil das Bühnenbild noch nicht fertig war, die Generalprobe entwickelt sich folglich zu einem ausgewachsenen Desaster. Das Stück im Stück, die sinnfreie Klipp-Klapp-Komödie „Nackte Tatsachen“ (die im englischen Original übrigens „nothing on“ heißt, also sinngemäß „Nichts los auf der Bühne“), hat weder Hand noch Fuß. Schauspieler und Regisseur agieren nur noch am Rand des Nervenzusammenbruchs. Was schief gehen kann, geht schief und der Zuschauer darf beobachten, wie alle, eigentlich wider besseres Wissen, versuchen, ihren Allerwertesten zu retten.
Was ist daran komisch? Alles! Weil wir uns darin wieder erkennen können. Weil es uns an diese Tage erinnert, an denen wir schon beim Aufstehen wissen, dass sie nichts Gutes bereithalten. Weil es uns hilft, uns selbst nicht so ernst zu nehmen. in diesem Sinn also: viel Spaß mit „Der Nackte Wahnsinn“

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