(Wanna) Vor ca. drei Jahren hatte ich einen Versuch unternommen, eine Eiche in einem Topf zu ziehen. Später sollte dieser kleine Baum dann an einer Stelle gepflanzt werden, wo er groß und alt hätte werden können. Dieser Versuch ist leider fehl geschlagen. Denn der kleine Sämling hat es nicht ins zweite Jahr geschafft. Das ist tatsächlich bei Eichen nicht ungewöhnlich. Denn Eichen entwickeln schon von Beginn an sehr lange Pfahlwurzeln. Das kann in einem Topf nicht gelingen. Und so sinkt die Wahrscheinlichkeit, eine Eichel in einem Topf zu einer Pflanze heranzuziehen, gegen Null. Die häufigste Art wie in meiner Umgebung Eichen zu wachsen beginnen, hängt mit der Vergesslichkeit und/oder dem übereifrigen Sammeln von Nahrung, der Eichelhäher zusammen. Sie sammeln nämlich die Eicheln, und verstecken sie in der Landschaft. Damit sichern sie ihren Fressbedarf für den Winter. Doch sie sammeln mitunter mehr als sie brauchen. Und so schaffen es einige Eicheln dann weit entfernt von der Herkunftseiche eigene Wurzeln zu schlagen.
Die hier abgebildete Eiche ist wahrscheinlich auf diese Weise entstanden. Sie hat sich also nicht den Standort ausgesucht. Und hier bei mir im Garten hat sie zufälliger Weise eine Stelle gefunden, wo ich sie lange stehen lassen kann. Irgendwann wird sie zu viel Schatten werfen. Was ich dann mache steht noch in den Sternen. Vielleicht kommt der Moment auch erst, wenn ich schon unter der Erde bin. Ich habe noch zwei weitere, etwas ältere Eichen, auf meinem Grundstück stehen. Etwas älter bedeutet hier 40 Jahre. Das ist in etwa ein Zehntel von dem was man einer Eiche zugestehen darf. Dann haben sie vielleicht 6 bis 8 Meter Umfang. Sie bieten dann schon einiges Holz um Möbel zu bauen oder in der Zimmerei eine solide Verwendung zu bekommen. Es fällt sicherlich auch eine große Menge Feuerholz an. Je nach dem wie sie wachsen kann das Holz eben für unterschiedliche Zwecke verwendet werden. Die Eiche hier auf den Bildern hat bis dahin aber noch viele Jahreszeiten und Wetterlagen zu überstehen.
Doch schon in diesem frühen Stadium ihres Wachstums hat sie mit Problemen zu kämpfen. In diesem Frühjahr, das sehr lange und kalt daher kam, fand ich an der oberen Spitze kleine schwarze Insekten. Diese kleinen Racker haben mächtig an den jungen Trieben herum geknabbert. Einige Tage später, vielleicht ein bis zwei Wochen hat es gedauert, trieb die Pflanze neue Knospen hervor. Darum sieht man an dem Bäumchen große und kleine Blätter. Um den 21.06. treiben die Eichen gewöhnlich ein zweites mal pro Jahr aus. Ich bin Mal gespannt ob dann noch einmal etwas passiert.
Diese kleine Eiche ist nun schon fünf Jahre alt. Sie hat schon eine Höhe von 1,2 Meter erreicht und ist 90cm breit. Wie viel Sauerstoff sie erzeugt dürfte derzeit noch nicht relevant sein. Ein Grund mehr daran zu denken wenn es darum geht Bäume zu pflanzen. Damit sie einen wertvollen Beitrag zum Klima geben, benötigt es mindestens Mal 20 Jahre. Wer also einen Baum pflanzt, sollte auch sicher stellen, dass der Baum an der Stelle alt werden kann. Sonst betreibt man auch nur green washing. Den Klimawandel aufzuhalten, bedarf immenser Anstrengungen. Und man kann davon ausgehen dass die Art, wie wir alle derzeit verschwenderisch mit den Ressourcen der Welt umgehen, grundlegend gewandelt werden muss. Und zwar nur für uns, die wir auf der Erdoberfläche leben. Der Erde selbst ist es ziemlich wurscht was wir machen. Denn die Erde dreht sich weiter, auch wenn die Menschheit nicht mehr da ist.
In diesem Sinne wünsche ich allen vergnügliche Zeiten in der Natur.