Bremerhaven „Onethreethree“ (133) pflanzte und pflegte ein Gemüsebeet zu Füßen des Stadtgründers auf dem Theodor-Heuss-Platz. Am Montag ist Ernte. Das Gemüse wird der Bremerhavener Tafel zur Verfügung gestellt.
In der Seestadt ist die Gruppe „Onethreethree“ schon durch einige Aktionen in Erscheinung getreten. Tarp surfen, Hein Mück, Lehe rec und die Begrünung der Fußgängerzone sind schon vielen Bürgern aufgefallen. Die Gruppe besteht aus jungen Leuten die aus verschiedenen Gegenden Deutschlands kommen und an der Hochschule Bremerhaven studieren. Sie hatten die Idee das öffentliche Stadtleben mit kreativen Aktionen zu bereichern. Also setzen sie sich zum Brainstorming zusammen. Mit den daraus folgenden Ideen wie z.B. Tarp surfing erlangten sie weit reichende Aufmerksamkeit bis hin zu „buten und binnen“ und Stefan Raab. Nach der Pflanzen Aktion in der Fußgängerzone vom Frühjahr mit Stiefmütterchen in Handtaschen und Rucksäcken die sie an Straßenschilder hängten, und kleinen Rasenkästen auf Papierkörben sowie einer Rasenbank vor der Großen Kirche, kommt am Montag eine weitere Pflanz Aktion zu einem guten Ende.
Die Grünfläche rund um Bgm.-Smidt auf dem Th.-Heuss-Platz haben die Studenten zum Gemüsebeet gewandelt. Beim Gartenbauamt reichten sie Skizzen und Beschreibung ein. Dann wählten sie mit den Abteilungsleitern Reinecke und Teichmann den umzäunten Platz aus, um z.B. Hunde daran zu hindern an die Pflanzen zu pinkeln. Die Pflanzen zogen sie im Gewächshaus der Gärtnerei Rieger auf. Von der Gärtnerei wurden sie auch großzügig unterstützt mit Gartenerde und Transporthilfen. Am 31. Mai wurden die Setzlinge auf dem Th.-Heuss-Platz in die Erde gebracht. Das Gartenbauamt wässerte und „Onethreethree“ kümmerten sich um die Kultur begleitenden Pflanzen.
Passanten aus dem Stadttheater die am Beet vorbei kamen, blieben stehen und gaben freizügig den einen oder anderen guten Gärtnertip. Einige junge Touristen fotografierten und äußerten sich zu der gelungenen Idee eine öffentliche Grünfläche einmal anders zu nutzen. Wie Werner Teichmann vom Gartenbauamt berichtetet gab es allerdings auch einige wenige Briefe von älteren Mitbürgern, die ihren Unmut zu der Bepflanzung darstellten. Die überwiegenden Reaktionen von Bremerhavenern und Touristen waren allerdings positiv.
Am Montag ist nun Ernte angesagt. Die Erträge werden von den Studenten an die Bremerhavener Tafel ausgeliefert. Da stellt sich der Verfasser die Frage ob diese Aktion nicht auch in anderen Rahmen Schule machen könnte? Wie wäre es einen Mensagarten, betrieben vom Studiengang Lebensmitteltechnologie, an der Hochschule einzurichten. Die Ernte könnte dann den Studenten zugute kommen. Oder die weitläufigen Rasenflächen um Wohnblocks der diversen Wohnungsbaugesellschaften könnten den Bewohnern kostenlos zum gärtnern angeboten werden. Urban gardening ist ja schließlich im Trend. Viele Bürger ziehen aus den Lebensmittelskandalen und der geringen sozialen Grundversorgung die Konsequenz selber etwas für den Haushalt anzubauen.
So sind Feldsalat und Radieschen mehr als nur ein Gag von Studenten. Sie sind auch ein Anstoß darüber nachzudenken wie wir unser Leben mit einfachen Mitteln wertvoller gestalten können. Wir dürfen gespannt sein womit uns „Onethreethree“ noch überrascht.
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