Bremerhaven Am Sonntag öffnete für zwei Monate die Artefaktur „take five“ in der Alten Bürger 194. Das von der WIN geförderte Projekt bietet fünf Künstler aus der Region einen Werkstattplatz um die Alte Bürger kulturell zu beleben.
Der Raum, ein derzeit leer stehendes Ladengeschäft, wirkt ehr klein um darin zu fünft zu arbeiten. Wer die einzelnen Künstler kennt weiß das sie eigentlich viel mehr Platz benötigen. Da dieses Projekt auf nur zwei Monate befristet ist können sie sich damit aber arrangieren. Bei der hohen Anzahl leer stehender Geschäfte und Häuser in der Stadt ist es allerdings verwunderlich, dass noch immer kein eigenständiges Künstlerhaus von der Kulturverwaltung bereit gestellt wurde um Bremerhaven auch künstlerisch in ein bemerkenswertes Licht zu stellen. Lieber baut man einen Tourismuskropf wie das Mediterraneo in dem ein Laden nach dem anderen sie Segel streicht als das man ein Angebot im kulturellem Sinne für Urlauber erstellt, deren Erlebnis-Interesse nach dem Shopping noch lange nicht erschöpft ist. Das könnte dazu führen das Bremerhavener Künstler zusätzliche Einkünfte erzielten, und einen kleinen Schritt weiter aus dem Prekariat treten könnten. Die Förderung durch die WIN kann bestenfalls als Trostpflaster verstanden werden. Nach zwei Monaten ist das Projekt gelaufen, also keine Nachhaltigkeit. Die fünf Künstler bekommen auch kein ordentliches Entgelt um ihren Lebensunterhalt in dieser Zeit davon zu bestreiten. Es handelt sich also bestenfalls um eine Förderung zur Selbstausbeutung.
Der Raum |
Die Künstler sind in der Stadt sowie der Region Bremerhavens und bundesweit, und einige sogar international, durch viele Ausstellungen bekannt und anerkannt. Letztendlich ist es ihrem Engagement – und noch vielen anderen Künstler aus der Region – zu verdanken, dass Kunst und Kultur, in dieser Vielfalt wie wir sie nahezu kostenlos kennen und erleben, existiert. Die Idee zu dieser Kunstaktion kam vom Stadteilmanager Jens Rilke der Conny Wischhusen darauf ansprach ein Projekt zu entwerfen um die Alte Bürger zu beleben. Sie kümmerte sich um weitere Künstler und so versammelten sich neben ihr noch Anjou Reuter, Ingeborg Rath, Hilke Leu und Alfredo Caranguejo unter dem temporären Namen „take five“. Die Gruppe ist nicht zu verwechseln mit der ehr zufälligen Namensähnlichkeit „pink five“ aus Langen. Die Künstler werden in den kommenden Wochen Artefakte herstellen die in der Alten Bürger an unterschiedlichen Orten verbleiben. Alfredo Caranguejo arbeitet eine Figur aus einem alten Scheunentorteil, einen Musiker. Hilke Leu hat einen groben Holzklotz mit einem vorgearbeitetem Gesicht der in dieser Zeit mit Farbe und Beitel vollendet und dann auf einer Stahlstele präsentiert wird. Ingeborg Rath wird dem interessiertem Publikum die Technik des Papierschöpfens erläutern und vorführen. Ausserdem kollagiert sie im „Cafe de Fiets“ im Raucherraum die Säule mit selbst geschöpften Papieren. Anjou Reuter arbeitet mit Weidenzweigen. Conny Wischhusen macht Linolschnitte von Häuserfassaden der Straße um sichtbar zu machen welch´ schönen Häuser leer und ungenutzt herumstehen und verfallen.
Am 27. November werden die Kunstwerke präsentiert und übergeben. Die Werkstatt ist Mo. bis Fr. von 17h bis 19h und Samstags von 15h bis 17h geöffnet. Sonntag ist Ruhetag. Besucher sind herzlich willkommen.
Herzlichen Dank für deinen Bericht!!!
AntwortenLöschen